Es war im ausgehenden 17. Jahrhundert als am Hofe der Medici in Florenz ein gewisser Bartolomeo Cristofori den Vorfahren der heutigen Klaviere und Flügel ersann. Er trug dem Wunsch Rechnung, durch die Stärke des Tastendrucks die Dynamik (laut und leise) hörbar zu machen. Was so simpel klingt war jedoch eine kleine technische Revolution, im Gegensatz zum Cembalo, wo die Saiten zur Klangerzeugung angezupft werden und ein dynamisches Spiel so nicht zu erreichen war, erforderte das neue Instrument eine komplizierte Mechanik bei welcher die Saiten mit kleinen belederten Hämmern angeschlagen wurden (gravicembalo col piano e forte)
.In den nächsten einhundertfünfzig Jahren wurden die Mechanik und auch die Bauweise der Instrumente verfeinert bis sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die auch noch heute verwendete Bauform von Klavier und Flügel und deren Mechaniken entwickelte und sich gegenüber den vielen artverwandten Typen als die technisch ausgereifteste durchsetzte. Die wichtigsten Etappen waren dabei:1820 – Robert Wornum lößt mit der Entwicklung des ersten Pianinos (cottage piano) - also einem aufrecht stehenden Instruments - allmählich die Bauform des Tafelklaviers ab.
Um 1840 - Henri Herz verbessert noch einmal die Flügelmechanik von Erard (Doppelrepetitionsmechanik).
1855 - Steinway in New York baut den ersten Flügel mit kreuzsaitigem Bezug (die Saiten verlaufen nicht mehr parallel sondern überkreuzen sich) in Kombination mit einem gusseisernen Rahmen.
1866 - Carl Rönisch erfindet die Vollpanzerplatte bei welcher die Gussplatte den Stimmstock überdeckt und somit eine größere Stabilität und Steifigkeit erwirkt.All diese Entwicklungen trugen den Erwartungen der Pianisten und Musiker Rechnung, die nach Instrumenten mit größerem Tonumfang und kräftigerem Ton verlangten.Seit dieser Zeit gab es zwar noch viele kleinere oder größere Neuerungen bei Klavier oder Flügel, im Wesentlichen sind jedoch damit die noch heute gebauten Instrumente erfunden.